Friday 9 December 2011

Tanzträume - Ein Dokumentarfilm unter der Regie von Anne Linsel und Rainer Hoffmann


Ich muss zugeben, dass bevor ich mir das Plakat zum Dokumentarfilm "Tanzträume" angeguckt hätte, wusste ich eigentlich nicht wer Pina Bausch war. Es war nur nachdem ich mich entschieden habe, mir den Film anzuschauen, dass ich ein wenig von ihrem Leben und ihrer Arbeit erfahren habe. Ich musste mich an die allwissende Wikipedia wenden. Nur dann habe ich verstanden, was für einen Beitrag zur Tanztwelt Pina Bausch geleistet hat. Ein paar Tage später, am 25. November, wurde der Dokumentarfilm an der Sprachschule von Cáceres ausgestrahlt. Die Vorführung wurde von Extrema'doc in Zusammenarbeit mit der Deutsch Abteilung der Sprachschule organisiert. Gegenwärtige und ehemalige Schüler und Schülerinnen haben sich gefreut, diese jährliche Verabredung einhalten zu können.

Ein Bild vom Stück "Kontakthof"
9. Dez. 1978, Oppernhaus Wuppertal



Tanzträume - In Erinnerung an Pina Bausch
Pina Bausch in Düsseldorf, Oktober 2007
Vierzig Jugendliche hatten das Glück, mit Pina Bausch und ihrem hervorragenden Team, eine einmalige Erfahrung auf der Tanzwelt zu machen. Kurz darauf ist die weltberühmte Tänzerin an Krebs gestorben. Die Jugendlichen, die am Programm von Pina Bausch teilgenommen haben, proben das Stück "Kontakthof", dessen Urauffürung am 9. Dezember 1978 im Operhaus Wuppertal stattgefunden hat. Sie inszinieren verschiedene Situationen, die manche von ihnen noch nicht erlebt haben. Gefühle wie Liebe und Zärtlichkeit, Nähe, Sicherheit und Vertrauen spielen eine große Rolle dabei. Es handelt sich um ein doppelt bereichendes Erlebnis: es geht nicht nur um den eigenen Körper und ihre Bewegungen und Ausdruck zu beherrschen, sondern auch um bis jetzt ihnen unbekannten Lagern die Stirn zu bieten.


Szene vom Dokumentarfilm
Unter der Leitung von erfahrenen Tänzerinnen und Choreografinnen Bénédicte Billet und Josephine Ann Endicott bemüht sich offensichtlich die Gruppe von noch unerfahrenen Jugendlichen, um ihre Erwartungen zu erfüllen. Sie sind noch nie auf der Bühne gestanden und brauchen deshalb die ganze Unterstützung der Profitänzerinnen. Trotzdem können alle es nicht bis ins Finale schaffen, und zwar einige von ihnen werden disqualifiziert werden müssen. Der Weg steht trotz allem vor ihnen und ihre Bemühungen werden sich ganz sicher leisten.

Schüler und Schülerinnen tanzen am Aufführungstag
Im Dokumentarfilm werden Ausschnitte von den Proben sowie von Interviews mit den Schülern und Schülerinnen gezeigt. Es wird von einer Teilnehmerin erwähnt, dass sie sich das Programm ganz anderes vorgestellt hätte. Mit der Zeit bemerke man, es wird kommentiert, dass "die Sache" ernst werde. Was wie ein Spiel angefangen hat, wird zu einem einigermaßen komplizierten Training.

Am Anfang sind Schüler und Schülerinnen mit dem Thema "Kontakt zu dem anderen Geschlecht" konfrontiert. Die Schüchternkeit und Unsicherheit typisch für den Alter sind in gewissem Maße anwesend, erstens als sie über ihre Beziehungen zu Jungen und Mädchen beziehungsweise sprechen mussten, und besonders als sie ihre Zärtlichkeiten mit unbekannten jungen Männern und Frauen austauschen mussten. Ihnen ist es gelungen, auch wenn nicht ohne Mühe, die ersten Proben durchzuführen.

Mädchen genießen ihre Rolle
während der Aufführung
Die anfangs schwierigen Prüfungen werden langsam zu erreichbaren Herausforderungen und Zielen. Zur gleichen Zeit, was die Jugendlichen in der Tanztschule erleben, trägt ganz offensichtlich bei, eine nicht unkomplizierte Phase durchzumachen. Das Training, das sie erhalten, hilft ihnen besser und einfacher damit klar zu kommen, was körperlichen Kontakt und Ausdruck der Zärtlichkeit angeht. Andere Jugendliche hätten sich vielleicht auch gewünscht, die einmalige Chance zu haben, an einem ähnlichen Programm teilnehmen zu können; oder einfach die Gelegenheit geboten zu werden, den Kontakt zu den anderen aufbauen zu können, ohne Angst zu erleben oder sich unnötige Sorgen zu machen. Schließlich hat die Erfahrung den Schülern und Schlürerinnen geholfen, ihre Vertrauen aufzubauen. Denn es ist eindeutig, dass sie riesige Fortschritte gemacht haben, vor allem was Selbstvertrauen betrifft.

Die Aufführung war am Ende ein großer Erfolg. Organisatoren und Jugendliche haben sich beide offensichtlich gefreut, beim Projekt mitgemacht zu haben. Weder die Erstere noch die Letztere werden versäumen, sich an diese Erfahrung zu erinnern.  


Tanzträume. Reg. Anne Linsel und Rainer Hoffmann, Deutschland, 2010. 

Saturday 17 September 2011

Damascus Nights – Rafik Schami


English Edition
 Salim could certainly consider himself to be lucky. He had a way with words, great imaginative power and an exquisite gift to tell stories, all of which ensured him his clients' loyalty for quite a long time. Coachman by profession, Salim used to tell fascinating stories to his patrons, so that competence never posed a real threat to his business, as long as Salim could keep his gift of the gab. The time came for the loquacious coachman to retire. He kept safely in his mind the infinity of stories that he learnt and recited throughout his long years as a coachman, stories that he would store in his mind as if they were naked frames that he would go on to embellish with infinite ornaments and adornments. One day, Salim received an unusual visit. How could the old coachman have imagined that his Fairy -if such a creature exists- would show up bearing such an odd message?



German Edition

The Fairy assured him that she had taken care that he could successfully wrap up each and every one of his stories. Now it was time for her to retire, so she could not keep in charge of such an arduous undertaking. Salim would not be able to speak for three months, and if after that period of time he had received seven gifts -the right ones- he would be allotted a new Fairy and would have his voice back for him to keep on narrating stories. Salim had seven close friends: Mehdi, the Geography teacher; Junis, the owner of a café whose faithful patrons were always happy because he had the best hakavatis in Damascus; former Minister Faris; Musa, a hairdresser who couldn't use a pair of scissors without almost snipping off his customers' ears, who didn't mind being exposed to the threat posed by the former as long as they could hear him tell beautiful stories, stories that even the best hakavatis would feel proud to recite; Tuma, the “immigrant”, a Damascene who had to flee to America during the First World War and who came back thirty years later on the pretext that he just couldn't get used to the American lifestyle; ex-convict Isam, who served a twenty-four-years sentence for a murder that he didn't commit; and last but not least, Ali, who became a locksmith because he was a man of few words.  


Front Cover
 The seven friends try to help Salim to find out what exactly are those seven gifts he must come up with: the coachman is offered different sets of objects of different kinds, but none of them seem to be the ones that will give him back his voice. One of the friends suggests that it might be seven dinners at his friends' homes, another one that it might be seven different wines; seven trips, going through seven valleys and seven mountains... At long last, one of his friends comes up with the key answer: seven different stories that can untie the coachman's tongue as well as tickle his ears. The seven friends tell each a story on seven different nights. All of them but Ali, who could never tell a story. His wife would have to replace him and, breaking all moulds, unleashing the anger of some of her husband's friends, she will come to make part of the group of intellectuals for a night. The stories they tell are either fictitious or autobiographical or else stories halfway between fiction and reality. Be it as it may, by the time the last story has been told, Fatmeh's story (Ali's wife's), Salim recovers his voice. Fatmeh tells a beautiful story about her mother, a tale until then untold, also unknown to her husband until that moment. As announced, Salim recovers his voice and with it his power of speech. There is a question that will remain unsolved for his sceptical friends, though: whether the coachman was truly ever speechless, or whether it all was but a childish game.

Schami, Rafik. Narradores de la Noche. Trad. Antón Dieterich. Madrid: Siruela, 1992.